19 Juni 2019

Die 5G-Mobilfunkfrequenzen sind in Deutschland nun verteilt. Bei der Auktion fließen 6,6 Milliarden Euro an den Staat – ein weit höherer Betrag als erwartet. Vier Anbieter sind im Deutschen 5G-Spiel dabei: Die Deutsche Telekom, Telefónica, Vodafon und Drillisch.

Nach 497 Runden und mehreren Monaten ist die Auktion nun zu Ende. Somit war es die längste Mobilfunkauktion in Deutschland. Die Übergabe der Frequenzen wird als Startschuss für die fünfte Generation des Mobilfunks (5G) angesehen und bringt uns dem superschnellen Internet ein Stück näher.

Die Technologie soll es zukünftig ermöglichen praktisch in Echtzeit große Datenmengen zu übertragen, weit schneller als unser heutiges 4G alias LTE Netzwerk. 5G ist Voraussetzung für viele neue Technologien, die bereits in den Startlöchern sitzen wie Autonomes Fahren, Smart Factory, Telemedizin und Fernwartung. So können in der Industrie Maschinen miteinander vernetzt werden um effizienter zu Arbeiten. Ampeln, Autos und andere Teile der Infrastruktur können blitzschnell miteinander kommunizieren, um zum Beispiel Staus zu verhindern. Aber in erster Linie wäre es in der Theorie zumindest möglich, die Löcher in den jetzigen 4G Netzwerken zu decken.


 Was ist 5G und wozu ist es gut?

Hier finden Sie die Antworten im Überblick.


 Teurer als erwartet

Der „Startschuss für 5G in Deutschland“, nennt es Bundesnetzagentur Chef, Jochen Homann. „Die Frequenzen sollen nicht nur für den neuen Mobilfunkstandard 5G, sondern auch für eine bessere Mobilfunkabdeckung in Deutschland eingesetzt werden.“

Doch es fließt mehr Geld als die Behörden erwartet hatten und das könnte auch Nachteile mit sich bringen. Die Einnahmen des Staates durch die Auktion sollen wieder in die Digitalisierung fließen. Doch durch die hohen Ausgaben stehen den Anbietern nun weniger Gelder für den Ausbau des Netzwerkes selbst zur Verfügung. Das zeigt auch die Erfahrung der Vergangenheit. Nach den Mobilfunkauktionen im Jahr 2000 sowie in 2015 hatte sich die Branche verschuldet, wodurch das Geld nicht für einen umfassenden Ausbau der Netzwerke ausreichte. Die folgen davon sind heute in Form von Funklöchern noch zu spüren. Die fehlenden Gelder der 5G könnten somit dem Endkunden durch teurere Mobilfunk Verträge zu Lasten kommen.

Wer zahlt was?

Die Deutsche Telekom zahlt mit rund 2,17 Milliarden Euro am meisten für seine 5G-Frequenzen. Mit 1,88 Milliarden Euro nimmt Vodafon den zweiten Platz, gefolgt von Telefónica mit 1,42 Milliarden Euro. Die Tochter des United Internet Konzerns, 1&1 Drillisch bezahlt 1,07 Milliarden Euro. Das Unternehmen hat bislang die Antennen der Konkurrenten für sein Netzwerk hergenommen.

Die versteigerten Blöcke im 2-Gigahertz- und 3,6-Gigahertz-Frequenzbereich werden allerdings erst ab 2021 bzw. 2026 nutzbar sein. Es heißt also – Geduld.

 

Quelle Titelbild: iStock / AnuchaCheechang